Rudelreisen und wie das Kind nebenbei englisch lernt.

Die Gruppe besteht aus acht Kindern und acht Erwachsenen.

Zwei australische Familien, eine neuseländische, eine englische und eine deutsche (also wir).
Die Kinder sind 6, 6, 8, 8, 11, 11, 14, 14. Das ist perfekt.

Ja, sie sprechen alle Englisch und kein Deutsch. Mein Englisch ist nicht gut. Wird von Tag zu Tag aber besser. Ich beginne, auf Englisch zu zählen und mit der Tochter zu sprechen, obwohl sie am Anfang nur sehr wenige Worte Englisch gesprochen und verstanden hat. Aber als ich heute zu einem Kind aus der Gruppe gesagt habe, „she doesn’t understand you“, hat sie gesagt: „Doch, ich verstehe das!“
Sie kann alle Tierbezeichnungen, denn das ist am wichtigsten. So kann man am Busfenster sitzen und mit den anderen Kindern rufen: „Look a Cow!“ Das kann man in Indien sehr oft rufen.

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Oder sie kann rufen:
„Look a dog. A goat. An elephant. A monkey. A peakock.“

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Die Gruppe ist gut. Ich glaube sogar, sehr gut. Wir können alle was miteinander anfangen. Es gibt niemanden, den ich nicht mag. Wir lachen, reden und lassen uns trotzdem in Ruhe. Natürlich können die anderen sich besser unterhalten und manchmal verstehe ich gar nichts, höre nicht zu, frage x-mal nach. Niemand stört sich daran und, um ehrlich zu sein, müsste ich auch x-mal nachfragen, wenn die Reise eine deutsche Reiseleitung hätte, denn ich bin nicht die, die immer genau weiß, wo es langgeht, wann es losgeht usw. Andere haben ihre Reiseunterlagen griffbereiter, sogar eingeschweißter (im Gegensatz zu gar nicht eingeschweißt). Ich will immer nur die nächste Zeit wissen. Ich bin ohnehin so, aber es kommt auch noch dazu, dass es bei dieser Reise, diesen beiden Reisen, mit den so vielen Stationen und Aktvitäten überhaupt keinen Sinn ergibt, sich irgendetwas zu merken. Ich weiß nur bis hierher.

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Für die Maus ist es manchmal nicht so leicht, weil sie eben wenig versteht. Ich übersetze manchmal. Es ist schwer für sie bei Führungen still zu sein. Sie ist noch kein Schulkind und nicht an dieses Zuhören gewöhnt, auch wenn es einen nicht interessiert. Sie versteht eben gar nichts.
Das Spielen mit den Kindern klappt ganz gut, außer dass sie sich nicht mitteilen kann und nichts versteht. Sie fühlt sich oft überhaupt nicht angesprochen, selbst wenn man sie anspricht. Sie erkennt ihren Namen gar nicht in dem Gewusel fremder Wörter. Sie hat irgendwie akzeptiert, dass sich alle Laute nicht an sie richten.
Nicht dass sie das nicht auch mit deutschen Kindern sehr wild spielt, aber sie ist mit diesen Kindern noch körperlicher. Küssen, tanzen, raufen, festhalten, hochheben. Zumindest die ersten zwei Tage war das ihre Art der Kontaktaufnahme. Sie haben alle viel gelacht und sie hat Fantasiewörter benutzt. Agabubahattatuta. Sowas.
Wenn allerdings ihre neue Freundin ruft, dann hört sie ihren Namen schon.

Sie sind beide verstrubbelte Wildbolzen.

Ihre neue Freundin ist fünf und aus Australien. Sie heben sich gegenseitig hoch, legen sich aufeinander drauf, halten Händchen, hüpfen und malen zusammen.
Die beiden Mädchen sind sehr eng und mögen sich sehr.
Sie sind beide verstrubbelte Wildbolzen. Und wenn sie zusammen malen, ist alles toll. Da verseht sie auch, auf welcher Seite sie malen soll, dass sie die Stifte tragen soll und Bekki das Buch trägt usw. das klappt hervorragend.
Die Mutter von Bekki hat mir am dritten Morgen erzählt, dass sie Bekki gefragt hat, was das Highlight der Reise ist und sie hat den Namen von meiner Tochter gesagt.

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