Der Verkäufer fragt: „Wie ist ihre Kuh, wie sind ihre Bäume, welche Farben trägt ihre Frau?“
Der Mann zählt die Farben auf. Als er denkt, er ist fertig, fällt ihm doch noch eine ein. „Meine Tochter hat tieftieftiefpurpurfarbene Hausschuhe.“
Der Verkäufer überlegt hin und her.
Sein Kopf wackelt dabei lustig. Dann sagt er: „Also fehlt ihnen im ganzen Haus nur noch Gelb. Nehmen sie Gelb und streichen sie alles, von oben bis unten den Zaun. Mein Bruder kann dir einen guten Preis machen und Leitern verkauft er auch. Ach ich sehe gerade, dass ich gar kein Gelb habe. Ich habe Giftgrün.“
Der Mann sagt: „Oh schön. Da sieht jeder das Haus. Sogar von der Straße aus, auf der die Touristen in den Bussen fahren.“
So wird es gemacht.
Ein deutscher Mann geht Farbe fürs Haus kaufen.
Er sagt: „Es soll für immer schön aussehen, aber da ich für immer dort wohnen werde und für immer im Garten sitze und zwar für immer mit der Hoolywoodschaukel in die selbe Richtung schaukeln werde, möchte ich nicht, dass mir die Farbe einst über wird. Denn vielleicht verändere ich mich ja noch einmal. Vielleicht schmeckt mir plötzlich etwas anderes oder ich möchte einmal ein dunkelgrauen Auto anstatt einem hellgrauen. Und die Blumen im Garten sind schon so bunt.“
Der Verkäufer sagt: „Nehmen sie doch weiß.“
Der Mann sagt: „Weiß wird doch dreckig.“
Der Verkäufer sagt: „Nehmen sie ein Hellgelb.“
Der Mann sagt: „Zu knallig. Was sollen die Nachbarn denken? Dass ich versuche, jung zu bleiben oder dass ich verrückt werde? Ich möchte Beige. Das passt, ich habe auch eine beige Jacke. Meine Frau auch. Unser Hund ist beige.“
So wird es gemacht.
Eine indische Frau geht ein Kleid kaufen.
„Namaste, ich möchte ein Kleid“, sagt sie. „Nichts verrücktes vielleicht nur drei Farben.“
Der Verkäufer fragt: „Sollen Bommeln oder Fransen ran?“
Die Frau sagt: „Warum nicht beides?“
Der Verkäufer fragt: „Sollen Vögel oder Palmen draufgestickt werden?“
Die Frau sagt: Warum nicht beides?“
Der Verkäufer fragt: „Und welche Farben sollen es sein?“
Die Frau sagt: „Bunt, denn von bunt habe ich schon jede Menge.“
So wird es gemacht.
Die deutsche Frau geht ein Kleid kaufen.
„Guten Tag!“, sagt sie „Ich brauche ein schickes Kleid. Es darf ruhig etwas ausgefallenes sein. Denn ich werde tanzen gehen.“
Die Verkäuferin bringt viele Kleider. „Dieses oder dieses oder mal ganz gewagt: Orange mit einem Perlenausschnitt?“
Die Frau probiert alle Kleider an, aber in dem schwarzen sieht sie am schlanksten aus und schwarze Schuhe hat sie, und eine schwarze Handtasche und sie kann ja die tolle rote Brosche dazu tragen und das rote Tuch, wenn das nicht zu gewagt ist. Sie will ja nur tanzen gehen, nicht zum Zirkus.
Die Frau sagt: „Ich nehme das schwarze. Das ist so zeitlos. Da kann ich hundertmal drin tanzen gehen. Und zu einer Beerdigung kann ich es auch tragen.“
So wird es gemacht.
