Es ist schwer, über das Reisen was zu schreiben, ohne in ein Gesülz zu verfallen, das man auf Kissen sticken könnte. Dieses ganze „Reisen ist unterwegs sein“ und „vor allem sich selbst dabei kennenlernen“.
Fakt ist, dass Reisen so ähnlich ist wie zu Hause sein, nur weiter weg.
Reisen und ich sind noch gar nicht so lange befreundet.
Ihr lest hier also nichts über eine geübte und supercoole Person, die schon immer mit einem Rucksack, in dem drei Schlüpfern sind, forsch durch wilde Landschaften zog. Da ich Fantasie habe, war es jahrelang ausreichend, mir alles vorzustellen. Ich bin ein totaler Zuhausetyp, und wenn ich es nicht zufällig selbst gewesen wäre, die sich das mit der Reiserei mit Kind ausgedacht hätte, würde ich AUF KEINEN FALL sowas machen.
Als ich abends im Bett dem Hall der Worte nachlauschte, fiel mir auf, was daran blöd war. Kinder sind nicht dazu da, die Sachen zu tun, die wir uns nicht trauen. Und da dachte ich leicht seufzend, dass ich dann wohl die Reisen selber machen müsste, die ich ihr aufbürden wollte.
So. Warum das alles?
Bevor das Kind in die Schule kommt, wollen wir nochmal viel reisen. Danach sind wir an die Ferienzeiten gebunden, ach was, gefesselt. Ich finde das viel heftiger, als überhaupt ein Kind zu bekommen. Die Schule wird morgens mit am Tisch sitzen und sie wird uns Tag und Jahr takten. Uns in Pläne reinreden und Recht haben wollen.
Inzwischen gibt es ja viele Familien auf Reisen. Wir sind leider nur zu zweit.
Ich und sie. Sie und ich.
Das bedeutet, dass ich auf den Reisen Spielgefährtin und Reiseorganisatorin in einem bin. Es ist schwer, einen spanischen Busfahrplan zu entschlüsseln und dabei den Drachen zu spielen. Dann fährt auf der anderen Seite der Straße der Bus an einem vorbei. Der nächste kommt in zwei Stunden und man kann gottseidank Schimpfwörter in anderen Sprachen.
Was heißt das Mama, was du gesagt hat?
Verflixt nocheins und dreimal zugenäht.
Wir wollen so viel reisen, wie es schön ist. Nicht mehr. Das heißt, es wird nicht diese eine
Weltreise geben, sondern es wird mehrere Reisen geben, denn dazwischen wollen wir nach Hause. Das Kind hat unterwegs Sehnsucht nach Hund und Vater, nach Großeltern und Freunden, nach ihrem Spielzeug. Es ist nicht meine Absicht, dass sie später sagt: „Und dann musste ich ja diese Weltreise mit dir machen.“
Außerdem bekomme ich es gerade nicht anders organisiert. Das Organisieren von Reisen ist eine nervenaufreibende Angelegenheit. Ich glaube, man ist einfach am Ende froh loszufahren und nicht mehr im Internet Busverbindungen raus zu suchen und Zimmer zu vergleichen. Das Reisen hat sich bei uns von Reise zu Reise verändert. Ich mache jedesmal andere Fehler, aus denen ich lernen kann. Juhu!
Die nächste große Reise geht am 19.12. los. Wir fliege nach Indien und ich hoffe, ihr habt Lust live dabei zu sein.
Hallo liebe Füchsin,
ich habe Dich gerade über Brigitte Mom Blogs entdeckt und mag Deine Schreibe sehr! Cool, ausgerechnet jetzt startet Ihr 🙂 Ich wünsche Euch tolle Erlebnisse und viel Glück auf Eurer Reise – aber wie immer es ausgeht, Du wirst sicher berichten…
Wir waren bislang "nur" in Dänemark mit unseren Küstenkiindern, das fand ich schon abenteuerlich genug, aber sie sind ja noch klitzeklein. Vielleicht trauen wir uns demnächst mal viel weiter, nach Schweden 😉
Ach ja, mit Blogspot habe ich zu Anfang auch gekämpft, aber das lohnt sich. Mittlerweile läuft's, nur Mut!
Viele liebe Grüße von der winterlichen Ostsee
Küstenmami
Hallo Küstenmami, hab ich auf deinen Kommentar schon geantwortet und Blogger hats verschwinden lassen? Ich dachte, ich hätte dir schon geschrieben. Ich hab in deinen Blog bisher nur mal kurz reingelinst. Leider hab ich grad unterwegs nicht genug Zeit. Wenn ich zurück zuhaue bin, beginne ich mal mit der wilden Verlinkerei. Liebe, liebe Grüße, Kirsten