Technik – die Idee des Affen das auf die Bäume-klettern komplizierter zu machen.
Ich habe einen guten Fotoapparat mit. Den hat mir mein Vater geliehen. Nach zwei Tagen ließ er sich nicht mehr aufladen. Ich weiß nicht warum.
Erst dachte ich, dass es an den Steckdosen liegt. Ich klemme Teebeutel darunter, damit der Laptopstecker Kontakt hat. Es britzelt kurz. Ich schiebe das Telefon ganz nah ran, damit das Handyladegerät nicht rausfällt.
Technik – die Idee des Affen das auf die Bäume-klettern komplizierter zu machen.
Ich trage den Fotoapparat des Vaters von Stadt zu Stadt und freue mich, dass ich ihn dabei habe, denn er soll mir als Symbol der Liebe dienen. Dass der Vater mir vertraut und dem einen wertvollen Stück (Tochter) das andere wertvolle Stück mitgibt (Fotoapparat). Und das andere wertvolle Stück auch (Enkelin).
Ich weiß nicht, ob man solche Akkus kaufen kann. Ich habe kein Smartphone, denn hätte ich eins, dann wäre ich ein anderer Mensch. Kein besserer.
Ich habe meine olle Schraddelkamera eingepackt, damit das Kind Fotos machen kann. Nun mache ich mit dem Ding Fotos. Schade. Aber … jetzt fällt mir nichts tröstendes ein. Schade, aber schade.
Der schlechte Fotoapperat ist leider nicht wie das indische Essen: immer scharf (auch wenn mild dransteht).
Mit Bewegungen kommt er nicht klar und was er auch nicht mag ist: Licht, kaum Licht, zu viel Licht, Bewegungen und schnell reagieren.
Ich habe versucht vorausschauend zu fotografieren. Vorne aus dem Bus und dann den richtigen Moment abwarten. Der richtige Moment ist zu früh. Wenn ich auslöse braucht es – drei, zwei, eins – einen Moment. Und Klick.
Ich fluche ja normalerweise englisch, weil mir das weniger schlimm vorkommt und noch immer hoffe, dass das Kind es nicht versteht.
Nun verstehen aber alle Englisch auf der Reise.
Also sitzt hinten im Bus die Deutsche mit dem beschissensten Fotoapparat aller Zeiten, knipst einfach alles, restlos alles, wie eine bekloppte und flucht dabei.
Ich habe sehr viele Shoot-by-Drive-Bilder mit Verzögerung.
Kunst.
Der Focus ist oft verschoben, zu früh oder zu spät, Kühe ohne Kopf. Autos fahren ins Bild.
Ich habe überlegt, ob ich behaupte, dass die Fotos vom Kind sind, aber ihre sind noch mehr Kunst.
Hier zum Vergleich zwei vom Kind.
Außerdem ist ständig die Batterie alle und dann bin ich froh, dass ich Schriftstellerin bin und nicht Fotografin. Denn ich kann immer aufschreiben, was ich nicht fotografiert habe. Weil die Batterie alle war, der Bus zu schnell fuhr.
Wie der Schlachter in seinem kleinen Laden auf der Erde arbeitet. Wie er wiegt.
Wie die bunten Frauen Besen binden an der Straße, Besen zupfen und kämmen, die Kinder spielen oder helfen oder arbeiten.
Wie vor dem Laden Körbe gemacht werden
Wie die Kernobstverkäufer ihr eigenes Kernobst essen.
Der Sari im Gebüsch.
Kamera Laden über USB mit dem Laptop ?!
Adapter in jeden indischen Elektro – Stand.
Lass dich nicht frustrieren und guck dir einfach ein paar Bilder anderer Fotografen an, zB. diesen Herrn Wolf hier http://photomichaelwolf.com/# – der hat sehr gern skurrile Sitzgelegenheiten fotografiert.
Inzwischen geht es wieder. Ich habe ein besseres Kabel. JUHU!